Meine Freundin hatte zehn Artikel bestellt; erst nach Reklamation kam überhaupt eine Lieferung an, bei der aber drei Artikel fehlten, ohne Mitteilung, ohne Stornierung, ohne Rücküberweisung / Erstattung. - Die gelieferten Sachen waren ausnahmslos eine Katastrophe. NICHTS stimmte. Weder die Größe der Kleidungsstücke geschweige denn die Qualität. Die Produktabbildungen waren definitiv gefakt, vom Textilstoff über die Farben bis hin zur Verarbeitung. Was aussehen sollte wie gestickt war in der Realität aufgedruckt. Blau war grünlich und sah aus wie erbrochen und so weiter. 100 Prozent Polyester statt, wie angegeben, Baumwolle. - Es war eine Lachnummer oder zum Heulen. Obwohl aus Deutschland aus einer riesigen Lieferzentrale versendet zu irren Portokosten, die bei der Bestellbestätigung und Zahlung über Paypal nicht zu erkennen waren, sollte das Ganze zu horrenden Kosten nach China zurückgeschickt werden, nach einem langwierigen Verfahren eines Rücksendeantrags. Dass die absolut inakzeptalen Waren, die sich nicht einmal als Putzlappen geeignet hätten, sollte mit Fotos dokumentiert und bewiesen werden. Das war ein Leichtes. - Meine Freundin hat diese Fotos mit den Produktabbildungen aus dem Internet nicht nur an den Lieferanten gesendet, sondern auch an Paypal - und an die Polizei. Plötzlich war dann doch noch eine Rückzahlung erfolgt. Es entstand auch ein Zeitungsartikel über diese professionelle Betrugsmasche - und nicht zuletzt auch eine Überprüfung der positiven Bewertungen. Die waren allesamt von dafür bezahlten "Kunden" verfasst worden und mit unzähligen Likes versehen. Die Bewertenden waren bei der Kripo für digitalen Betrug auch schon von anderen Plattformen bekannt. - Meistens endet es dann so, dass der Laden ab einer bestimmten Anzahl an negativen Bewertungen echter Kunden schließt - und binnen kürzester Zeit unter anderem Namen auf einer neuen Homepage fortgesetzt wird. - Im Impressum von lightinthebox.com ist zwar eine Adresse in China angegeben, die aber ausdrücklich nicht für Rücksendungen und Reklamationen zugelassen ist. - Lesen Sie sich dort einmal die im O-Ton als "Rücksendeanweisungen" bezeichneten Katalogvorschriften durch. - Das Unternehmen setzt darauf, dass unzufriedene Käufer resignieren: Die Versandkosten nach China wären oft höher als der Warenwert. - Aber es gilt hier wirklich, diesen Betrug nicht durchgehen zu lassen und Anzeige zu erstatten.